Wenn man in Deutschland an die Küste fährt, dann sind es nicht nur der Blick auf das Wasser und das Rauschen der Wellen, die so erholsam wirken, sondern ganz besonders die Luft. Bereits im 19. Jahrhundert entstanden hier erste Kurorte, in denen Menschen mit Atemwegs- oder Hauterkrankungen Linderung suchten. Doch was macht die Luft an der Küste eigentlich so besonders?
Reizklima: Ein natürliches Trainingsprogramm für den Körper
Das Zusammenspiel aus Wind, Temperaturschwankungen, hoher Luftfeuchtigkeit und intensiver Sonneneinstrahlung sorgt für ein sogenanntes Reizklima. Es fordert den Organismus heraus, aber auf eine sehr gesunde Weise. Der starke Wind fördert die Durchblutung, ganz besonders in den Nasenschleimhäuten. Derart gestärkt können Infekte besser abgewehrt werden. Wer sich traut, kann auch bei niedrigeren Temperaturen ein kurzes Bad im Meer nehmen. Schon wenige Sekunden im kalten Wasser können das Immunsystem zusätzlich stärken und den Stoffwechsel ankurbeln.
Aerosole: Richtig durchatmen dank salziger Meeresluft
Meeresluft ist feuchter als Luft im Inland, was sich positiv auf die Schleimhäute auswirkt. Sie können besser arbeiten, sind weniger gereizt und transportieren Schadstoffe schneller ab. Der stetige Wind an der Küste sorgt außerdem dafür, dass die Luft ständig in Bewegung bleibt und sich kaum Schadstoffe oder Pollen ansammeln. Allergiker erleben deshalb am Meer häufig eine deutliche Symptomlinderung. Durch Wind und Brandung geraten zudem maritime Aerosole, also kleinste Tröpfchen Meerwasser in die Luft und reichern sie nicht nur mit Salz, sondern auch weiteren wichtigen Mineralien an. Beim Atmen werden diese Partikel aufgenommen und fördern die Gesundheit. Das Salz wirkt schleimlösend und leicht entzündungshemmend. Bestehender Schleim in den Atemwegen verflüssigt sich und kann leichter abgehustet werden, entzündete Schleimhäute beruhigen sich. Dadurch wird die Atmung bei vielen Menschen freier und tiefer. Bei Atemwegsbeschwerden kann ein Spaziergang am Meer also ähnliche Effekte haben wie Dampfinhalation über einer Schüssel oder mit einem Inhalationsgerät. Besonders Menschen mit Asthma, Bronchitis oder chronischen Nebenhöhlenentzündungen profitieren davon. Meeresluft sollte nicht unterschätzt werden! Wie viel Power sie tatsächlich hat, sieht man beispielsweise auch daran, dass an der Küste besondere Schrauben verwendet werden müssen. Herkömmliche Edelstahlschrauben reichen hier trotz ihrer Widerstandsfähigkeit nicht aus. Bei Fachhändlern wie Lamprecht24 gibt es deshalb auch spezielle A4 Edelstahlschrauben, die eine besondere Korrosionsbeständigkeit gegenüber Salz und Feuchtigkeit haben und für den Einsatz in Küstengebieten empfohlen werden. Und auch Autos benötigen an der Küste mehr Pflege, um sie vor der salzigen Meeresluft zu schützen und sie nicht zu Rostlauben werden zu lassen. Für den Körper ist sie jedoch in der Regel wohltuend.
Auch für die Haut gesund: Linderung bei Schuppenflechte und Neurodermitis
Die feinen Salzpartikel in der Meeresluft wirken hygroskopisch, was bedeutet, dass sie Feuchtigkeit anziehen. Auf der Haut führen sie dazu, dass die natürliche Befeuchtung unterstützt wird. Spannungsgefühle und Juckreiz können dadurch oft reduziert werden. Außerdem wirken Wind und salzhaltige Feuchtigkeit wie ein sanftes Peeling. Schuppen und verhornte Stellen lösen sich leichter, und Entzündungen können zurückgehen. Für Neurodermitiker spielt zudem die geringere Pollenbelastung an der Küste eine Rolle, denn weniger Allergene in der Luft bedeuten oft weniger akute Schübe. Ein weiterer Faktor ist die natürliche UV-Strahlung. In moderater Dosierung kann sie das Hautbild bei Schuppenflechte verbessern, da UV-Licht das überaktive Zellwachstum bremst und entzündungsfördernde Prozesse eindämmen kann. Die Haut sollte aber natürlich dennoch vor Sonne geschützt werden.
Nord- oder Ostsee: Ein Unterschied?
Das Reizklima an der Nordsee ist stärker ausgeprägt, wodurch auch die Effekte auf den menschlichen Körper stärker ausfallen. Wer unter schweren Atemwegserkrankungen leidet, kann davon unter Umständen überfordert sein und profitiert mehr von der etwas milderen Ostseeluft. Ein Urlaub lohnt sich aber definitiv an beiden Küsten.

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